
Legale Drogen
Legale Drogen sind nicht durch das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten. Der Besitz und Konsum dieser Substanzen ist also nicht strafbar. Sie sind gesellschaftlich akzeptiert und werden als Genussmittel betrachtet oder zur medizinischen Versorgung verwendet. Der Konsum ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Legale Drogen haben auf der Verpackung eine detaillierte Auskunft über die Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltsstoffe und sind frei erwerblich. Obwohl sie oft verharmlost werden, führt der Missbrauch legaler Drogen nicht selten zu körperlichen und seelischen Abhängigkeiten und kann mit schweren Erkrankungen einhergehen. Nur weil eine Droge legal ist, ist sie also nicht zwangsläufig ungefährlicher als eine illegale Droge. Die meisten Suchtprobleme und viele Drogensterbefälle gehen auf legale Substanzen zurück. Auch diese Drogen unterliegen deshalb gewissen Regelungen wie einer Altersbeschränkung oder ärztlichen Verschreibungspflichten.
Zu den legalen Drogen gehören:
• Alkohol
• Nikotin
• Koffein
• Medikamente
• Schnüffelstoffe
Illegale Drogen
Illegale Drogen sind durch das Betäubungsmittelgesetz verboten. Anbau, Herzstellung, Besitz, Grenzüberführung und Handel dieser Substanzen ist strafbar. Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften werden mit Geld- oder Freiheitsstrafen sanktioniert. In Anlage I des BtMG werden alle illegalen, nicht verkehrsfähigen Substanzen aufgelistet. Auch die verkehrsfähigen aber nicht verschreibungsfähigen Betäubungsmittel aus Anlage II des BtMG sind illegal. Sie dürfen nur mit einer Erlaubnis der Bundesopiumstelle verwendet werden. Alle anderen Drogen und somit auch die, die auf Anlage III des BtMG unter dem Punkt verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel aufgelistet sind, sind legal. Durch den Gesetzgeber können Drogen auch nachträglich im Betäubungsmittelgesetz aufgenommen oder daraus gestrichen werden. Der Konsum illegaler Drogen wird als stark gesundheitsschädlich angesehen und führt meistens schnell zu einer starken körperlichen und psychischen Abhängigkeit. Das belastet das Leben der betroffenen Konsumenten und ihrer Angehörigen extrem.
Über 100 Drogen sind gesetzlich als illegale Substanzen aufgelistet. Dazu gehören:
• Amphetamin (Speed)
• Cannabis
• Crack
• Methamphetamin (Crystal Meth)
• MDMA (Ecstasy)
• GHB (Liquid Ecstasy)
• Heroin
• Kokain
• LSD
• Pilzdrogen
• Opioide
Legal Highs
Legal Highs sind Designerdrogen, die auch unter dem Begriff Neue psychoaktive Substanzen (NpS) bekannt sind. Sie ahmen illegale Drogen in ihrem Aufbau und ihrer Wirkung nach. Es handelt sich um Substanzen mit speziell manipulierter chemischer Struktur, die das Betäubungsmittelgesetz umgehen sollen. Anders als der Name vermuten lässt sind Legal Highs aber nicht wirklich legal. Das BtMG wird immer wieder nachträglich ergänzt, um auch neu entwickelte psychoaktive Substanzen zu erfassen. Sobald eine Droge durch den Gesetzgeber in das BtMG aufgenommen und somit illegalisiert wurde, wandeln Chemiker die Struktur der Droge minimal ab, um sie wieder als legale Substanz zu verkaufen. Es werden also kontinuierlich neue Substanzen auf den Markt gebracht, weshalb das Betäubungsmittelgesetz nie alle NpS erfasst. Die Verkäufer vermarkten Legal Highs gezielt als legal, um ihren Absatz zu steigern. Sie werden bis zu ihrem Verbot oft als harmlose Räuchermischung, Badesalze, Raumlufterfrischer und Reiniger frei im Internet angeboten. Auf der Packung gibt es keine Angabe über den wahren Inhalt oder die Zusammensetzung der Drogen. Legal Highs sind extrem gefährlich, weil sie durch ihre unbekannte Konzentration und die ständige Strukturabwandlung häufig eine unberechenbare Wirkung auf die Konsumenten haben. Die Nebenwirkungen sind genauso gefährlich wie die der Originaldrogen, werden aber bewusst vom Verkäufer verschwiegen. Bekannt sind negative Folgen wie Wahnvorstellungen, Angst- und Panikattacken, Krämpfe und Kreislaufprobleme. Beim Konsum ist es kaum möglich eine angemessene Dosierung zu wählen, was das Risiko für eine Überdosierung stark erhöht. Eine Vergiftung kann im Krankenhaus wegen der unbekannten Zusammensetzung und Struktur der Drogen meist kaum angemessen behandelt werden. 2016 wurde das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) verabschiedet. Darin werden erstmals nicht nur Einzelsubstanzen, sondern ganze Stoffgruppen verboten. Die Herstellung, der Handel und die Verabreichung von Legal Highs sind dadurch leichter zu untersagen und können mit Haftstrafen geahndet werden. Auch Erwerb und Besitz von NpS sind nun strafbar.
Bekannte Vertreter der Legal Highs sind:
• Spice (synthetische Cannabinoide)
• Explosion (Methylon)
• Krypton
• Cloud 9
• Happy Caps