
Drogen können nach der Art ihrer Herstellung in fünf Gruppen eingeteilt werden. Es gibt eine Unterscheidung in pflanzliche, pilzliche, chemische, halbsynthetische und synthetische Drogen. Alle Arten von Drogen wirken sich nur auf unseren Körper aus, weil sie mit unseren körpereigenen Botenstoffen und Systemen interagieren. Die Substanzen beeinflussen den Stoffwechsel im Gehirn und im Körper durch ihr Zusammenspiel mit Neurotransmittern, Hormonen, Enzymen und Rezeptoren. Auch die körpereigenen Botenstoffe können gezielt überproduziert und missbraucht werden. In diesem Fall ist die Sprache von körpereigenen Drogen. Nichtkörpereigene Drogen sind vielfach höher dosiert als die Substanzen, die unser Körper selbst produziert und haben beim Konsum deshalb eine deutlich schädlichere Wirkung.
Pflanzliche Drogen

Pflanzliche Drogen können weiter in Blüten-, Blatt-, Frucht-, Kraut-, Rhizom-, Rinden-, Samen-, und Wurzeldrogen unterteilt werden. Sie zählen zu den Natur- beziehungsweise Biodrogen und werden oft illegal gezüchtet. Die Bestandteile der Pflanze werden meist direkt, also ohne weitere Verarbeitung, durch Rauchen oder Verzehr eingenommen. Dadurch nehmen Konsumenten auch wirkungslose Fremdstoffe der Naturdrogen auf. Der Konsum birgt viele Risiken, weil der Wirkstoffgehalt der Pflanzenteile stark variieren kann. Die Konzentration der rauscherzeugenden Substanzen ist abhängig vom Standort der Pflanze und den dortigen Bodenbedingungen. Das macht die genaue Wirkung pflanzlicher Drogen unvorhersehbar. Es kann leicht zu lebensbedrohlichen Überdosierungen kommen. Außerdem enthalten einige Pflanzen Giftstoffe, die bei Konsum schon in geringen Mengen tödlich sein können. In einigen Fällen werden die Wirkstoffe vor dem Konsum aus den Pflanzenteilen extrahiert. Dadurch kann die Menge besser dosiert und der Rauschzustand in seiner Wirkung kontrolliert und verstärkt werden. Pflanzliche Drogen erzeugen größtenteils halluzinogene oder erregende Rauschzustände. Bei häufiger Einnahme besteht deshalb die Gefahr der Entwicklung von Psychosen oder anderen psychischen Erkrankungen.
Zu den pflanzlichen Drogen gehören:
• Cannabis
• Kokain
• Ethanol
• Koffein
• Nikotin
• Atropin
• Scopolamin
• Opioide
• LSA
• DMT
Pilzliche Drogen

Pilze zählen ebenfalls zu den Naturdrogen. Sie wurden schon in der Jungsteinzeit zu schamanischen Ritualen genutzt und gehören dadurch zu den ältesten genutzten rauscherzeugenden Substanzen der Menschheit. Pilze werden oft nur im kleinen Maßstab angebaut. Häufiger sammeln Konsumenten oder Verkäufer sie in der Natur. Für den Konsum werden oft die oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper verwendet. Seltener auch die verhärteten, überdauerungsfähigen Sklerotia der Pilze. Bekannte Arten sind der Fliegenpilz, der kubanische Kahlkopf, der spitzkeglige Kahlkopf oder der blauende Kahlkopf. Pilzdrogen werden fast ausschließlich über den Verzehr eingenommen, auch obwohl der Geschmack als unangenehm beschrieben wird. Ein Teeaufguss oder das Rauchen der Substanzen sind zwar auch möglich, verringern aber die Wirkung der Droge. Auch der Gehalt rauscherzeugender Inhaltsstoffe in Pilzen variiert nach Standort und Bodenbedingungen. Eine genaue Wirkung kann für den Einzelfall also nicht vorhergesagt werden. Rauschpilze wirken halluzinogen und werden deshalb auch als Zauberpilze oder magic mushrooms bezeichnet. Sie bergen die Gefahr der Entwicklung psychischer Erkrankungen. Schon während des halluzinogenen Rausches sind unkontrollierbare Angst- und Wahnvorstellungen möglich. Umgangssprachlich werden diese als Horrortrip bezeichnet. Der negative Rauschzustand wird besonders durch Ängstlichkeit bei der Einnahme, psychische Vorerkrankungen und Unerfahrenheit mit Drogenkonsum begünstigt.
Zu den pilzlichen Drogen gehören:
• Muscimol
• Muscarin
• Psilocybin
Tierische Drogen

Auch Tiere und Tierprodukte werden vom Menschen als Naturdrogen genutzt. Viele Lebewesen werden dabei unter tierquälerischen Bedingungen gehalten und ausgebeutet. Die bekannteste tierische Droge stammt von Amphibien. Es handelt sich um die Drüsensekrete Echter Kröten wie der Aga-Kröte. Diese werden dem Tier entzogen, getrocknet und anschließend durch Rauchen inhaliert. Es gibt auch Berichte darüber, dass Drogenkonsumenten an den Tieren lecken, um einen Rauschzustand zu erreichen. Die Wirkung der berauschen Inhaltsstoffe der Wehrsekrete ist leicht halluzinogen und hält nur für kurze Zeit an. Die kurze Dauer entsteht dadurch, dass die tierischen Absonderungen nur geringe Mengen an rauscherzeugenden Wirkstoffen enthalten. Neben den halluzinogenen Bestandteilen befinden sich in den Sekreten auch hochgiftige Stoffe. Schon eine leichte Überdosierung kann deshalb tödlich enden. Während die berauschenden Substanzen die Herzfrequenz senken, wirken die Toxine herzfrequenzsteigernd. Diese gegensätzlichen Wirkungen können lebensbedrohlich sein. Folgen sind Herz-Rhythmus-Störungen, Bluthochdruck und Verkrampfungen.
Zu den tierischen Drogen gehört:
• Bufotonin
Halbsynthetische Drogen

Halbsynthetische Drogen haben eine natürliche Grundsubstanz, die im Labor chemisch verändert wird. Für die Herstellung dieser Drogen ist der Zugriff auf die Naturstoffe und auf einen angemessen ausgestatteten Arbeitsplatz notwendig. Da viele halbsynthetische Drogen illegal sind, werden sie oft in versteckten Privatlabors produziert. Umgangssprachlich ist auch von Drogenküche die Rede. Durch die unsaubere Arbeit in solchen unhygienischen Räumen kommt es schnell dazu, dass halbsynthetische Drogen ungewünschte Beimischungen enthalten. Der Konsument nimmt die Droge im Unwissen über mögliche Verunreinigungen und ohne genaue Angaben über die Zusammensetzung. Es bleibt auch immer die Möglichkeit, dass halbsynthetische Drogen bewusst vom Produzenten gestreckt wurden. Das bedeutet die Beimischung einer billigeren Substanz zur Gewinnmaximierung. Streckmittel reichen dabei von harmlosem Puderzucker über berauschende Substanzen wie Heroin bis hin zu hochtoxischen Stoffen wie Rattengift. Die Streckung von Drogen ist für den Konsumenten vor der Einnahme nicht zu bemerken. Die rauscherzeugenden Substanzen verursachen genau wie toxische Streckmittel oft gesundheitliche Probleme. Halbsynthetische Drogen können auf vielfältige Weise konsumiert werden. Es ist von der Droge abhängig, ob die Einnahme oral erfolgt oder die Substanz geraucht wird. Konsumenten können sich die Stoffe auch intravenös spritzen, wenn sie in einer schwachen Säure gelöst sind. Die Art der Einnahme wirkt sich dabei auf die Stärke und die Schnelligkeit des Einsetzens der Wirkung aus.
Zu den halbsynthetischen Drogen gehören:
• Diamorphin (Heroin)
• LSD
Synthetische Drogen

Die Produktion synthetischer Drogen erfolgt ohne natürlichen Ausgangsstoff chemisch im Labor. Substanzen aus dieser Kategorie wurden ursprünglich zu medizinischen oder militärischen Zwecken erzeugt. In Deutschland fanden synthetisch hergestellte Drogen erstmals im Zweiten Weltkrieg eine massenhafte Verwendung. Während dieser Zeit konsumierten Soldaten die künstlich hergestellten Drogen im Kriegseinsatz zur besseren Leistungsfähigkeit. Heute sind synthetische Substanzen auch als Designerdrogen bekannt. Sie verdanken ihren Namen dem Umstand, dass es sich um Rekonstruktionen natürlicher Drogenwirkstoffe mit leicht abgewandelter chemischer Struktur handelt. Designerdrogen werden gezielt für eine spezielle Wirkung, aber auch zur Umgehung der Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes produziert. Es gibt auch halbsynthetische Drogen, die vollsynthetisch hergestellt werden können. Das steigert in den meisten Fällen den Gewinn und die Stoffqualität. Trotzdem variieren synthetisch hergestellte Drogen in ihrer Zusammensetzung und der Qualität, weil illegale Privatlabore unangemessen ausgestattet sind und schlechte hygienische Verhältnisse haben. Um den Gewinn zu steigern kommt es auch manchmal dazu, dass synthetische Drogen gestreckt werden. Eine Verunreinigung der Substanzen ist also leicht möglich. Im Vergleich zu pflanzlichen, tierischen, pilzlichen und halbsynthetischen Drogen ist die Herstellung synthetischer Drogen am billigsten. Häufig werden sie in Tabletten- oder Pulverform produziert, wobei die gezielte Bemessung der Wirkstoffkonzentration relativ genau möglich ist. Designerdrogen werden oral, nasal oder intravenös eingenommen. Sie sind meist beliebte Partydrogen, da sie als Stimulanzien wirken. Der Konsument kann sich durch die Laborproduktion stärker auf die Wirkung verlassen, als bei Naturdrogen. Trotzdem sind beabsichtigte und unbeabsichtigte Beimischungen vor dem Konsum äußerlich nicht ersichtlich, was zu lebensgefährlichen Überdosierungen oder Wechselwirkungen führen kann. Synthetische Drogen bewirken eine Verstärkung des Gefühlslebens, eine euphorische Stimmung, eine allgemeine Aktivierung, Leistungsstärke und ein angehobenes Selbstbewusstsein. In seltenen Fällen erzeugen sie eine halluzinogene Wirkung. Der Drogenkonsum birgt immer die Gefahr für einen Horrortrip aber auch für anhaltende psychische oder körperlichen Folgen. Besonders, wenn in einer Droge mehrere rauscherzeugende Substanzen gemischt werden. Die Liste der synthetischen Drogen wird stetig länger, weil immer wieder neue Designerdrogen erzeugt werden.
Zu den synthetischen Drogen gehören:
• LSD
• Crack
• Amphetamin (Speed)
• Methamphetamin (Crystal Meth)
• 2C-B
• MDMA (Ecstasy)
Körpereigene Drogen

Körpereigene Drogen werden vom Körper selbst in Form von Hormonen und Neurotransmittern produziert. Neurotransmitter haben eine lokale Wirkung in der Synapse. Sie sorgen für die Reizweiterleitung oder Reizhemmung in Nervenzellen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) und des peripheren Nervensystems. Im Gegensatz dazu werden Hormone über das Blutsystem im ganzen Körper aktiv. Produktionsorte von Hormonen sind endokrine Drüsen und Zellgewebe.
Körpereigene Drogen haben Einfluss auf die Fähigkeit zur Bindung, die Sexualität, auf Emotion und Motivation aber auch auf grundlegende Prozesse wie unser Hungergefühl, das Durstgefühl und den Schlaf-Wach-Rhythmus. Ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn kann zu psychischen Erkrankungen und zu Schlafstörungen führen. Bei einer Über- oder Unterproduktion von Hormonen leiden Betroffene meist unter körperlichen Folgen in Form von Krankheiten. Hormone und Neurotransmitter wirken in engem Zusammenspiel. Eine Fehlproduktion von Hormonen kann deshalb auch immer Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben. Andersherum kann ein Ungleichgewicht an Neurotransmittern auch die Hormonproduktion und somit körperliche Leiden beeinflussen. Viele Alltagstätigkeiten und Fähigkeiten hängen mit körpereigenen Drogen zusammen. Darunter Schlaf, Risikoverhalten, Sexualität, Ernährung, Aktivität und die Beziehungen zu unseren Mitmenschen. Das Ausüben dieser Tätigkeiten beeinflusst wiederum auch das körpereigene System an Botenstoffen. Beispielsweise aktivieren Sexualität, geselliges Beisammensein oder Sport gezielt die Ausschüttung spezieller Neurotransmitter. Körpereigene Drogen können auch missbraucht werden. Bei dauerhaft zu starker Aktivierung verlieren Menschen ihr inneres Gleichgewicht. Der Wunsch nach einem immer neuen Kick oder Glücksgefühl kann dann zu zwanghaften und substanzungebundenen Verhaltensstörungen wie der Glücksspielsucht, Computerspielsucht, Sexsucht oder Kaufsucht führen. In diesen Fällen werden zwar keine berauschenden Substanzen konsumiert, aber ähnliche neuronale Prozesse aktiviert.
Zu den körpereigenen Drogen zählen:
• Serotonin
• Dopamin
• Melatonin
• Adrenalin
• Noradrenalin
• Oxytocin
• Endorphine
• Testosteron
• Östrogen
• Vasopressin
• Acetylcholin