
Körperlicher Schaden
Drogen schädigen innere Organsysteme, das Gehirn, aber auch äußerlich sichtbare Bereiche des Körpers. Durch den Konsum von diesen Substanzen kann es zu akuten Problemen wie Atemnot oder Herzrhythmusschwankungen, aber auch zu chronischen Erkrankungen wie Lungenkrebs kommen. Auch die Einnahmeform beeinflusst das körperliche Schadenpotential einer Droge. Der intravenöse Konsum birgt im Gegensatz zum Verzehr oder der nasalen Einnahme große Gefahr für eine sogenannte sekundäre Erkrankung. Durch unhygienische Bedingungen kann es beim Einführen der Spritze beispielsweise dazu kommen, dass Konsumenten ihr Blut mit Erregern infizieren. Eine Überdosierung oder die langfristige Einnahme von Drogen kann zum Tod führen.

Abhängigkeit
Die Abhängigkeit und der Verkaufswert einer Droge stehen im Zusammenhang mit dem Vergnügen, dass eine Droge auslöst. Je größer das Vergnügen, desto höher das Abhängigkeitspotential und der Preis. Das Vergnügen wiederum ist umso größer, je schneller die Droge das Gehirn erreicht (umgangssprachlich auch als Rush bezeichnet) und je länger die erzeugte Euphorie anhält. Abhängigkeit kann dahingehend unterteilt werden, ob sie die Psyche oder den Körper betrifft. Die körperliche Abhängigkeit steht mit einer ansteigenden Toleranz gegenüber einer Droge im Zusammenhang. Dabei passt sich der Körper an das dauerhafte Vorhandensein der Substanz an. Um bei der Einnahme die gleiche Wirkung zu erzielen, muss die Dosis dauerhaft erhöht werden. Je größer die Toleranz gegenüber einer Droge ist, desto stärker sind meist auch die Abhängigkeit und die Entzugserscheinungen bei Nichteinnahme. Die stärke der Abhängigkeit wird außerdem durch die Länge der Halbwertszeit von Drogen hervorgerufen. Je schneller die Drogen im Blut wieder abgebaut werden, desto stärker machen sie abhängig. Psychische Abhängigkeit steht genau wie körperliche Abhängigkeit mit starken Entzugserscheinungen im Zusammenhang. Das psychische Verlangen nach einer Droge kann schon auftreten, wenn Konsumenten sich nur vorstellen eine geringere Dosierung einnehmen zu müssen.

Sozialer Schaden
Die sozialen Schäden bestehen aus Auswirkungen des Drogenkonsums auf das engere Umfeld der Konsumenten, aber auch aus der Verursachung von Kosten für das Gesundheitssystem, die Sozialfürsorge und die Polizei. Viele Drogen sorgen dafür, dass sich Konsumenten von ihren Freunden und ihrer Familie distanzieren und mehr drogenbezogene Aktivitäten unternehmen. Nicht selten rutschen Drogenkonsumenten in die Kriminalität ab. Sie lösen deshalb häufiger Polizeieinsätze aus und verursachen dadurch vermehrt Kosten in diesem Bereich. Drogenkonsumenten haben außerdem eine erhöhte Krankheitslast durch akute und chronische Folgen des Konsums. Auch für das Gesundheitssystem entstehen deshalb enorme Kosten. Die Steuereinnahmen durch legale Substanzen wie Nikotin und Alkohol können diese nicht annähernd ausgleichen

In der Studie „Entwicklung einer rationalen Skala zur Bewertung des Schadens von Drogen und potentiellem Missbrauch“ haben zwei unabhängige Expertengruppen die gebräuchlichsten Drogen nach ihrem Schadenspotential bewertet. Eine Gruppe bestand aus Psychiatern, die ihr Fachgebiet im Bereich Abhängigkeit haben. Die andere aus Experten der Bereiche Chemie, Pharmakologie, der forensischen Wissenschaften, Psychiatrie und Epidemiologie. Auch Polizei- und Sozialkräfte wurden in die zweite Gruppe mit einbezogen. Alle Teilnehmer gaben eine individuelle Einschätzung der Schädlichkeit von gebräuchlichen Drogen ab, die dann zu Mittelwerten zusammengefasst wurden. Beide Gruppen kamen unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen. Neben illegalen Drogen wie Heroin und Kokain wurden auch legale Substanzen mit einbezogen. Darunter Alkohol, Khat, Lösemittel und Nikotin. Die Drogen wurden auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet, wobei 0 als risikofrei und 3 als risikoreich zu betrachten ist. 2007 veröffentlichten der britischen Psychiater David Nutts und seine Kollegen die Ergebnisse der Studie. Zu den gefährlichsten Substanzen gehören Kokain, Heroin, Barbiturate, Methadon und die legale Droge Alkohol. In das Schadenspotential einer Droge spielen drei verschiedene Kategorien hinein: Körperliches Schadenspotential, soziales Schadenspotential und Abhängigkeit.