Nutzungsarten

Inhaltsverzeichnis

    Traditionelle und rituelle Nutzung

    Die Nutzung von Drogen geht weit in die Vergangenheit zurück. Schon vor 2200 Jahren wurde die Verwendung des halluzinogenen Peyote-Kaktus von mittelamerikanischen Urvölkern dokumentiert. Vor 2000 Jahren dann der Konsum von Hanf in Indien und China. Die ältesten Darstellungen stammen aber aus einem Sandsteingebirge im Süden Algeriens. Wandmalereien zeigen dort euphorisch tanzende Menschen mit ritueller Kopfbedeckung, die Pilze in ihren Händen halten. Sei es bei den Schamanen im eurasischen Raum, den Ureinwohnern Afrikas oder den Indianervölkern des Amazonas und Nordamerikas, in jeder dieser Kulturen entwickelte sich eine rituelle Form der Nutzung von Drogen. Eine lange Geschichte hat die Benutzung psilocybinhaltiger Pilze, des Peyote Kaktus und der Droge Ayahuasca. Vor allem halluzinogene Substanzen spielten also eine zentrale Rolle. Alten Traditionen folgend nutzen Nachfolger der Urvölker und Anhänger alter Religionen noch heute diese Drogen. Es gibt viele bekannte Gruppen. Darunter die Santo-Daime-Kirche, die Native American Church, aber auch die Weltreligion Hinduismus. Ebenso ist die rituelle und religiöse Verwendung von Drogen in der Kultur vieler ethnischer Minderheiten wie den mexikanischen Völkern der Taramhumara oder der Huichol erhalten geblieben. Im Zuge der traditionellen Nutzung findet heute allerdings auch Drogentourismus statt. Häufig sind es westliche Staatsangehörige, die für einen einmaligen Drogentrip in entfernte Länder reisen, um dort an traditionellen Praktiken der Ureinwohner teilnehmen zu können. Im Vordergrund stehen dabei weniger die tatsächlichen Traditionen der Stämme, als viel mehr das Rauscherlebnis der Urlauber. Die Rituale sind meist stark kommerzialisiert und an die Vorstellungen der westlichen Besucher angepasst. Drogentourismus gefährdet deshalb die herkömmliche Auslebung der traditionellen Praktiken und das natürliche Vorkommen der Droge selbst.

    Medizinische Nutzung

    Nahezu alle Drogen waren einmal Medikamente oder sind es heute noch. Der Unterschied besteht in den Einnahmemotiven, der Dosierung und der Verschreibung. Arzneimittel sind Stoffe, die zur Heilung oder Verhütung von Krankheiten am menschlichen Körper angewendet werden. Sie dienen dazu physiologische Funktionen zu beeinflussen und können verschreibungspflichtig oder frei erwerblich sein. Auch Medikamente können eine psychotrope Wirkung haben. Bei nicht medizinischer Nutzung von Arzneimitteln ist die Rede von Medikamentenmissbrauch. Andererseits werden illegale Drogen auch zur medizinischen Behandlung psychischer und körperlicher Beschwerden eingesetzt oder stehen dafür immer wieder in der Diskussion. Zurzeit werden beispielsweise die Einsatzmöglichkeiten von Psilocybin, MDMA und LSD für psychotherapeutische Maßnahmen erforscht. Ein in vielen Ländern zugelassenes Arzneimittel ist Cannabis. Die Droge wird zur Linderung der Symptome von Krebs, Aids, Epilepsie, Kopfschmerzen, multipler Sklerose und chronischen Schmerzen eingesetzt. Es gilt als erwiesen, dass Cannabis das Vorhandensein von Entzündungsstoffen im Blut verringert. Stimmungaufhellende Drogen wie LSD, werden dahingehend erforscht, ob sie psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Posttraumatischer Belastungsstörung entgegenwirken können. Der Einsatz von illegalen Drogen in der Medizin ist stark umstritten. Eine genaue Datenlage zum Überwiegen der medizinischen Vorteile gegenüber der Nachteile gibt es nicht.

    Nutzung zur Rauscherzeugung

    Häufig kommen Konsumenten das erste Mal in ihrer Jugend mit Drogen in Berührung. Der Konsum erfolgt mit dem Ziel einer psychotropen Veränderung des Erlebens und Verhaltens. Rauscherzeugende Drogen können in legale und illegale Substanzen unterteilt werden. Die Legalität verschiedener Rauschmittel variiert dabei von Land zu Land. Sind Drogen legal, haben sie eine breite gesellschaftliche Akzeptanz und gelten als Genussmittel. Der Konsum von illegalen Drogen ist wahrscheinlich auch deshalb deutlich seltener als der von legalen Drogen. Unabhängig davon, ob es sich um eine illegale oder legale Droge handelt, entwickelt sich nur bei wenigen Erstkonsumenten eine regelmäßige Nutzung der Drogen oder gar eine Abhängigkeit.