
Den Drogenkonsum sieht man vielen Süchtigen an. Im Wesentlichen lässt sich Drogenkonsum neben Veränderungen des Wesens hauptsächlich an körperlichen Symptomen erkennen. Abhängige haben meist eine ungesunde äußerliche Erscheinung. Das liegt neben den körperlichen Folgen des Drogenkonsums auch an einer vernachlässigten Körperhygiene. Die Betroffenen selbst sind oft nachlässig beim Duschen oder der eigenen Zahnpflege. Deshalb können fettige Haare, ungewaschene Hände und ungesunde Zähne ein Anzeichen für Drogenkonsum sein. Auch Blut, Urin oder Erbrochenes an der Kleidung können eine Drogensucht andeuten. Alle diese Faktoren verursachen wiederum einen starken und unangenehmen Körpergeruch. Insgesamt schwächt der Konsum von Drogen massiv das Immunsystem, weshalb Drogensüchtige häufiger krank sind. Drogen können nicht zuletzt auch das Ansprechen auf Therapeutika verändern.
Hautveränderungen
Drogen und deren Beimischungen können deutliche Hautveränderungen hervorrufen. Die verringerte Hydratation sorgt für das Austrocknen der Haut. Folge sind viele kleine Risse, vermehrte Faltenbildung oder die massive Entstehung von Hornhaut. Wenn die Droge gespritzt wird, sind Narben und Pigmentveränderungen an der Einstichstelle ein typisches Anzeichen. Diese Hautveränderungen befinden sich dementsprechend überwiegend in der Armbeuge des nicht dominanten Arms. Die Konsumenten injizieren sich die Droge aber auch in weniger offensichtlichen Bereichen wie der Leistengegend, der Kniekehle, der Handoberfläche oder dem Fuß. Einstichstellen können gerötet oder geschwollen und von Blutergüssen umgeben sein. Ein häufiges Anzeichen von Drogenkonsum sind Akne artige Pickel, die sich am ganzen Körper bilden können. Die Trockenheit und die Hautunreinheiten verursachen meist einen Juckreiz, weshalb Drogenabhängige nicht selten auch Kratzwunden am ganzen Körper haben. Die belastete Haut und die geschwächten Schleimhäute sind anfälliger für Bakterien und Viren. Sind die Konsumbedingungen dann noch unhygienisch oder die Injektionsbestecke unsteril entstehen leicht Infektionen. Bei einer gemeinsamen Benutzung der gleichen Konsummaterialien verbreiten sich Krankheiten besonders schnell unter vielen Konsumenten. Teilen also mehrere Benutzer dieselbe Pfeife oder Spritze, erhöht das ihr allgemeines Infektionsrisiko. Infolgedessen können Hautinfektionen und -entzündungen entstehen. Es kann aber auch zu Erkrankungen kommen, die über das Blut übertragen werden. Häufig sind Infektionen mit HPV, Hepatitis, Herpes oder Tuberkulose. Drogenkonsum kann dafür sorgen, dass sich die Haut gräulich oder gelblich verfärbt und, dass die Konsumenten ohne besondere Aktivität stark schwitzen.
Pupillenveränderungen
Drogenart | Pupillengröße | Pupillenreaktion |
---|---|---|
Amphetamin (Amphetamine) | erweitert | verlangsamt |
Cannabis (Cannabinoide) | erweitert | verlangsamt |
Heroin (Opiate) | verengt | kaum Reaktion |
Kokain | erweitert | verlangsamt |
LSD (Halluzinogene) | erweitert | normal |
Methamphetamin | erweitert | verlangsamt |
Schlafmittel | normal | verlangsamt |
Schnüffelstoffe | erweitert | normal |
Gesichtsveränderungen
Neben einer veränderten Reaktionsfähigkeit und Weitung der Pupillen, lassen auch andere körperliche Symptome im Bereich des Gesichts auf eine Drogensucht schließen. Dazu zählen vermehrtes Nasenlaufen oder Nasenbluten. Weitere Anzeichen sind Verbrennungen an den Lippen oder Entzündungen in Mund- und Nasenarealen. Die Schleimhäute in diesen Bereichen sind durch den Drogenkonsum besonders verletzlich. Die Haut der Drogenabhängigen kann sich so verändern, dass die Wangen eingefallen wirken und das Gesicht fahl erscheint. Nicht selten entwickeln Drogenabhängige Akne, Pusteln oder ähnliche Hautunreinheiten. Drogenkonsum macht die Haut zudem trocken und spröde. Abhängige leiden deshalb meistens unter starkem Juckreiz, weshalb auch im Gesicht selbstzugefügte Kratzwunden zu sehen sein können. Drogenkonsum wird häufig auch an den Zähnen sichtbar. Es kann zu einer verstärkten Kariesbildung und zu Zahnfleischschwund kommen. Die Zähne sind dann braun-schwarz oder gelblich verfärbt und stehen vom Zahnfleisch frei. Durch Entzündungen und Krankheiten im Mundbereich, aber auch durch die Droge selbst wird meist ein unangenehmer Mundgeruch verursacht.
Veränderungen der Hände
Die Äußeren Extremitäten werden aufgrund ihrer Entfernung zum Herzen bei Drogenkonsum meist schwächer durchblutet. Der Blutmangel führt zu Sauerstoffarmut im dortigen Gewebe. Folge ist, dass sich die Gefäße und Arterien zusammenziehen. Hände und Füße können dann eine ungewöhnliche Färbung annehmen und stark schmerzen. Der Sauerstoffmangel kann im Extremfall sogar dazu führen, dass die äußeren Körperteile beginnen abzusterben. Herkömmlicher Anzeichen für den Drogenkonsum sind eine starke Hornhautbildung oder Rissigkeit der Hände und Füße, die durch die geringe Hydratation hervorgerufen werden. Aber auch Verformungen und Verfärbungen der Nägel können auf einen Drogenkonsum hindeuten.
Gewichtsveränderungen
Vor allem bei einem Drogenentzug leiden Abhängige meist unter Durchfallerscheinungen. Regelmäßige Magen- und Darmbeschwerden treten aber auch ohne Entzug auf. Häufige Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung können deshalb auch auf Drogenkonsum zurückgeführt werden. Drogenabhängige neigen dazu sich mangelhaft oder falsch zu ernähren. Auch Appetitlosigkeit kann eine Nebenwirkung von Drogen sein. Alles geht mit starkem Gewichtsverlust einher. Die Mangelversorgung mit Nährstoffen kann Auslöser vieler Folgeerkrankungen sein und zeigt sich meist an Haut und Haaren.
Verhaltensänderungen
Verhaltensänderungen können bei Drogenkonsum sehr vielseitig sein. Typische Anzeichen sind Stimmungsschwankungen, vermehrte Aggressivität und Depressivität. Auch leiden die Abhängigen häufiger unter Schlafstörungen, aus der wiederum Müdigkeit und Abgeschlagenheit im Alltag entstehen. Sind Betroffene also an einigen Tagen extrem aktiv und an anderen wiederum stark erschöpft, kann das auf Drogenkonsum zurückzuführen sein. Darunter können auch Konzentrationsfähigkeit und Motivation leiden. Die entstehende Lustlosigkeit führt dann meist dazu, dass Konsumenten ihre alltäglichen Routinen vernachlässigen. Neben der fehlenden körperlichen Hygiene kann auch ein unordentliches Zuhause ein Anzeichen für Drogenkonsum sein. Im Gegensatz dazu ist es ebenso möglich, dass Abhängige ihre ganzen Besitztümer verkaufen, um ihre Drogensucht bezahlen zu können. Finanzielle Probleme und eine Zunahme an kriminellem Verhalten sind typische Anzeichen für den Konsum von Drogen. Im Laufe der Sucht schreiben Abhängige der Droge immer mehr Bedeutung zu, während andere Lebensbereiche wie die Familie und Freunde, Hobbys oder der Beruf an subjektiver Wichtigkeit verlieren. Anzeichen für Drogenkonsum können also auch ein abrupter Wechsel des Freundeskreises oder das Zurückziehen aus dem gewohnten sozialen Umfeld sein. Neben der Interessenlosigkeit an alten Hobbys, sind auch Teilnahmslosigkeit, Empathieverlust, übertriebene Risikobereitschaft und Fehlverhalten in sozialen Situationen mögliche Begleiterscheinungen eines Drogenkonsums.